Zirkus Otelli im Home-Training-Modus
12. Januar 2020
Mit den geschlossenen Schulen, den nicht zugänglichen Turnhallen, dem Versammlungsverbot und nicht zu erfüllenden Abstandsregeln wird selbstverständlich auch der Probenbetrieb des Otelfinger Jugendzirkus verunmöglicht. Zudem gehört der Leiter und Haupttrainer Fritz Zollinger der besonders gefährdeten «Corona-Risiko-Gruppe» an. Aber was spricht dagegen, dass die Kinder nun die eine und andere Zirkus-Disziplin zu Hause üben könnten ? So fand denn vor einer Woche eine Requisiten- und Material-Ausgabe im und vor dem Probenlokal des Zirkus statt. Autos von Otelli-Familien fuhren vor, und die Eltern beluden diese z.T. mit ihren Kindern mit Seilen, Bällen, Rola-Rolas, Slacklines oder gar Laufkugeln. Plötzlich sah man sich vor der Kamera eines braven Otelfinger Bürgers. Er fotografiere diese Aktion und werde Otelli anzeigen, denn hier würde gegen das Versammlungsverbot verstossen, meinte der Herr grimmig. Möge der anschliessende Disput mit ihm zur Klärung der Situation beigetragen haben …
Auch Otelli hält sich an die Vorgaben des Bundes, aber sicher tut den Kindern neben dem «scool-home-office» etwas «circus-home-training» gut und bringt Abwechslung in den eingeschränkten Alltag. Zudem ist das echte Drehen eines Lassos, das Jonglieren mit Thomahawks und Devilstick oder das Balancieren von Speeren gar nicht so trivial und muss wirklich geprobt werden. Andernfalls wird das neue Indianer-Motto «Winnetoutelli» zum 35-Jahre-Jubiläum von Otelli Corona-bedingt zur Illusion.